Um den Kopfhörer an unsere Hörgewohnheiten anpassen zu können, müssen wir die Verfärbungen durch unseren Kopf erst einmal messtechnisch erfassen. Dazu wird beispielsweise ein Kunstkopf mit Mikrofonen in den Ohren verwendet. Wenn man diesen Kunstkopf beschallt, kann man mit den Mikrofonen messen, wie wir diesen Schall anstelle des Kunstkopfes wahrnehmen würden.
Damit der Kopfhörer nicht immer nur nach einer Richtung klingt, sondern alle Schallrichtungen gleich abbilden kann, muss der Kunstkopf aus vielen Richtung beschallt, und dass Ergebnis gemittelt werden. Damit wird keine Richtung perfekt abgebildet, aber auch keine Richtung völlig unterdrückt.
Bei beyerdynamic gibt es für diesen Zweck einen Hallraum. Das ist ein kleiner, fünfeckiger Raum mit Schallsegeln an den Decken, der sehr kahl und leer aussieht. Das faszinierende dabei ist, dass er die Größe eines Kinderzimmers hat, aber klingt, wie eine Kathedrale! In einer Ecke steht ein Oktaeder-Lautsprecher, der in acht Richtungen abstrahlt. Wenn man weit genug vom Lautsprecher weg ist, befindet man sich aufgrund des starken Halls nicht mehr im Direktfeld, sondern im Diffusfeld des Lautsprechers, also in dem Bereich, in dem der von den Wänden reflektierte Schall stärker ist, als der direkt vom Lautsprecher wahrgenommene.
Führt man die Kunstkopfmessung in diesem Raum durch, so überlagern sich bei einer Aufnahme durch den Hall sehr viele Schallrichtungen, womit wir die gewünschte Mittelung erreichen. Diese Mittelung (die Messung im Diffusfeld) gibt der Diffusfeldentzerrung ihren Namen.
Um den Kopfhörer zu entzerren, wird dieser auf den Kunstkopf gesetzt und der Frequenzgang wird so angepasst, dass das gemessene Frequenzverhalten dem im Diffusfeld entspricht.